reviews »Dear John«


RUBBISH »Dear John« | (7Music/Membran) | Genre: Alternative Rock

»Jobistdudeppat!«, ist das erste, was mir beim Durchhören von »Dear John ...« einfällt – hier wird Allernativer Rock der allerersten Güte präsentiert. Das Trio, das seit einer gefühlten Ewigkeit (wie lange, wird in der Story hier im Heft verraten), gemeinsam Musik macht, meldet sich nach jahrelanger Funkstille mit »Dear John ...« mit einem Paukenschlag zurück.

RUBBISH bedienen sich bei den ganz großen: HIM, Wolfsheim (Sänger Carstens Stimme erinnert immer mal wieder an Peter Heppner), Monster Magnet und Depeche Mode hört man immer mal wieder aus den Songs raus – wer meint, dass diese Melange nicht zusammenpasst, sei eines besseren belehrt: Es passt zusammen und zwar wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge. Getragene Melodien und Carstens wunderbar weiche Stimme werden in fast jedem Song unterbrochen von grandiosen Gitarrensoli, die auch gestandenen Rockern die Augen nass werden lassen. Der Titeltrack erzählt – wie viele andere Songs auch – selbst erlebte Geschichten, wodurch die Authentizität auf jeden Fall gegeben ist. Das Duett mit Medi Kubitza auf »Sing With Me« ist ein gelungenes Stück vertonte Traurigkeit. Ich könnte auf jeden einzelnen Song Lobeshymnen verfassen, tue es aber nicht – weil ich hier den Platz sprengen würde.

Noch besonders an Herz legen möchte ich Euch allerdings »Still«, welches eine Fusion zwischen HIM und Depeche Mode sein könnte, und das überlange »Sounds«. Zum Niederknien!

 

Susanne Fuhs, Legacy Nr. 107


Rubbish »Dear John« (7hard/membran)

Der selbstironische Bandname des in dieser Konstellation bereits seit 2002 aktiven Rock-Trios aus Münster steht im Kontrast zum musikalischen Output. Rubbish verknüpfen Hard-RockElemente mit Wave-Einflüssen, was die eindeutige Zuordnung zu einem bestimmten Genre - die Band selbst bezeichnet es als "Rub-Pop"- zwar erschwert, den charmanten Stilmix jedoch umso ansprechender und spannender erscheinen lässt. Die runtergestimmten, knackigen Gitarren sowie der voluminöse Drum- und Basssound bilden das erdbebensichere Fundament für die sonore und ausdrucksstarke Stimme von Frontmann und Bassist Carsten Püttmann. Die Kombination aus versiertem Songwriting, durchdachten Arrangements und eben dieser besonderen Stimme machen den Reiz von »Dear John« aus. Wie schon beim Debütalbum »A Kind Of Art<< aus dem Jahr 2003 hat auch beim neuen dem Werk Tausendsassa Michael lace Voss auf dem Produzentenstuhl Platz genommen. Auch soundtechnisch gibt es daher nicht das Geringste zu bemängeln. Diese Burschen sollte man definitiv im Auge behalten.

 

Marc Schipper (Rock-It, 02/2017)


Rubbish »Dear John« (7 Music/7 US Media Group)

Der Iegendäre Hardrocker und Produzent Michael Voss hat zwar in vielen Projekten seine Finger drin, fasst aber definitiv keinen Schund an. So ist »Dear John ...« von Rubbish trotz des Bandnamens eine ziemlich wertige und von Voss souverän produzierte Angelegenheit. Hier bekommt man klassischen und kraftvollen Hardrock mit originellen Grooves und ansprechendem Gesang geboten. Leicht poppig und eingängig rockt sich "Dear John ..." schnell und nachhaltig ins Gehör. Saubere Arbeit!

 

Autor unbekannt (Musix, 02/2017).


RUBBISH »Dear John«

Manchmal ist es seltsam, da liegt diese CD mit einem "fetten" 2 Seiten Booklet schon gute zwei Wochen auf meinem Schreibtisch und irgendwie scheute ich mich aufgrund der minimalistischen Aufmachung davor, mich näher mit dieser Band zu beschäftigen.

Seltsamer Name außerdem... Rubbish...!? Doch jetzt ist so ein eher langweiliger Sonntag Nachmittag, draußen ist das Wetter miserabel und kalt, also die richtige Zeit um Musik zu hören und darüber zu schreiben. Super, ohne große Erwartungen ab damit in den Player, schön laut gedreht...und die Überraschung ist tatsächlich groß!

Schon der Opener "Everything" ist großartige Musik, die irgendwo zwischen Hard Rock, Gothic, Pop und Dark Wave unerhört liebenswert und eingängig, jedoch nicht minder druckvoll meinen Geschmack voll trifft!

An wen erinnert mich diese Musik bloß? Ja richtig, A Life Devided könnte zum Vergleich sehr gut herhalten. Bassist und Sänger Carsten Püttmann hat eine sehr angenehme und einnehmende Stimme, die sich perfekt in das Klangbild integriert.

Und genauso geht es auch weiter, höchst anspruchsvolle Klänge umschmeicheln die Ohren und kommen spannend, melodisch, stimmungsvoll und sehr modern aus den Lautsprechern gebratzelt. Dabei ist alles was mein kleines Rockerherz so liebt: schöne Riffs, schneidende Gitarrensolos und auch ein paar elektronische Sounds im Hintergrund.

Es kommt jedoch überhaupt keine düstere oder aggressive Stimmung auf, alles klingt positiv und erfrischend.

Allein das wunderschöne "Sing With Me", ein Duett mit einer Dame namens Medi Kubitza, schreit förmlich nach der Repeat-Taste, genauso wie die ganze Platte übrigens.

Doch woher stammt das Trio Rubbish eigentlich? Ich werde verrückt, fast aus meiner Nachbarschaft Münster, wieso kann eine derart klasse Band, die es offensichtlich schon viele Jahre gibt, so komplett an mir vorbeigehen? Vielleicht liegt es an der Masse an guten Gruppen, die aus der schönen Tatort-Stadt kommen wie H-Blockx, Mad Max oder die Black Space Riders? Egal, richtig cooles und abwechslungsreiches Rockalbum mit Suchtpotenzial, bitte mehr davon!

Ach ja, ich habe recherchiert, der Bandname geht offensichtlich auf den berühmten Fußballer Horst Hrubesh vom HSV zurück ... Humor haben die drei Jungs also auch.

Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass diese schöne Platte von vielen Ohren gehört wird. Abzüge gibt es lediglich in der B-Note, d.h. in den optischen Gesichtspunkten, da geht zukünftig sicher mehr.

 

Peter Hollecker (My Revelations, 01/2017)


RUBBISH »Dear John«

Das Jahr 2017 fängt ja gut an.... Da gibt es eine Band in Münster, die nun das 20 jährige Jubiläum mit der ersten CD seit 14 Jahren feiert (Wenn man von der Single Still absieht).  Sie heißt Rubbish – ist aber alles andere als wertloses Zeug. Und diese Scheibe hat es in sich.

Schon gleich der Opener Everything besticht durch einen glasklaren und gut durchstrukturierten Sound. Sehr voluminös – aber nicht zu fett abgemischt, was bei dem Stil von Rubbish gut funktioniert. Sänger Carsten hat eine ganz leicht nasale Stimme, die ja in stärkerem Maße bei Peter Heppner zu finden ist. Im Midtempobereich und unterlegt mit schweren Gitarrensatz kommt mein Lieblingsstück und Title Track  Dear John daher. Bei wem da nicht die Füße mitwippen, der sollte gucken, ob er eine Kurzzeitlähmung hat. Wunderschöne Soli unterbrechen immer wieder die traurige Message. Nun denkt man vielleicht – ok Pulver verschossen – aber weit gefehlt!

Sun ist etwas flotter angelegt und spielt mit dem englischen Wort, was gesprochen nicht zu unterscheiden ist Sonne – oder Sohn. Kommt gut und hat Hitqualitäten. Ist bei Konzerten bestimmt gut zum Abtanzen. Muss ich erwähnen, dass es ein Supersolo dabei gibt? Erstklassig auch die Ballade Sing With Me, wo Carsten von Medi Kubitza gesanglich unterstützt wird. Durch getragene Stimme und leicht antiquierte Betonung kommt hier ein sehr spezieller Touch auf. (Wie man hört wird das das nächste Video und Single). Da bin ich mal sehr gespannt. Fly catcht mich sofort mit einem kleinem Gitarrenriff im Hintergrund – und dem typischen Gesang. Hier wird auch wieder deutlich, dass die Stilart am besten mit Gothic meets Rock bezeichnet werden könnte. Wer Melancholie so rockig untermalt bekommt bei mir Höchstnoten!

Hunting Animal kommt erst einmal etwas verhalten daher. Dann aber geht wieder der immer besser sich ins Ohr schleichende Gesang los und langgezogene Gitarrenparts lassen des Rockers Herz hüpfen. Dann kommt wieder so ein Wortspieltitel. Der Song heißt: Leave You One Day – gesungen wird im Refrain aber immer: “You leave Me One Day.“ Geht ins Bein und ins Ohr. Space Between hingegen ist sanft, hat aber traumhaft gespielte Gitarren im Hintergrund und wieder Soli zum Niederknien. Noch ein Juwel auf diesem Silberling. Als vorletzter Track kracht Still herein. Harte Gitarre – weiche Stimme. Das passt aber bei Rubbish. Schöner fetter Sound mit hitverdächtigem Refrain – und ist auch als Video online zu bewundern. Die CD endet mit Sounds, das leicht verweht beginnt, sich aber furios steigert. Mit etwas über sieben Minuten ist es das längste Stück der Scheibe. Für mich das zweitbeste auf dieser mit Krachern bestückten CD. Nehmt Euch Euren Partner und schwelgt mit.

Fazit: Erstklassige Musiker, bester Sound und toller Stil, sowie starke Tracks. Der klare Januargewinner!

Mist – ich bekomme das Ding einfach nicht aus meinem Player im Auto raus ...

 

Kurt Mitzkatis (German Rock e.V., 01/2017)


Rubbish Dear John (membran / 7us) 

Seit 15 Jahren gibt es das Trio aus Münster nun schon - und nachdem ja der Erstling »A Kind Of Art« 2003 schon Applaus bekam, haben Rubbish hier nun ein zusammengewachsenes  Stück Zeitlosigkeit produziert. Carsten  Püttmann, Jürgen König-Maatje und Sebastian Schnabel und ihre  zehn Songs passen zusammen wie der Hintern auf den Topf. Ehrlich und  grenzenfrei gehen sie zur Sache, begeistern  in ihren Balladen und trauen  sich auch die ganz große Kelle Melancholie  zu, ohne dabei peinlich zu werden.  Und Carsten ist ein begnadeter Sänger, soviel steht fest.

»Sing With  Me« dürfte meines Erachtens als Dauerrotation bei meinem Heimatsender laufen. »Fly» ist ausgekocht bis in die  Stimmbänder. Und »Space Between«, » Still« und »Sounds« sind einfach so  warmherzige Stücke, dass man in die  Knie gehen möchte.  Ich hebe mein Glas Ouzo, welches hier gerade neben mir steht, auf diese Band und dieses Album und weiß, dass das einzige Eiskalte hier mein Getränk ist.

Und ja doch, sie bedienen sich bei den ganz Großen, Depeche Mode, HIM, Monster Magnet oder Wolfsheim - aber gerade das, was Rubbish aus den Versatzstücken mit dieser riesigen Münsteraner Portion Eigenheit machen, ist beständig und trendunabhängig gut. Da hatte 7us einen guten Riecher.

 

Volly Tanner (SCHALL, 01/2017)


Gar kein Müll - Rubbish

Fast 20 Jahre Bandgeschichte haben die Münsteraner von RUBBISH schon auf dem Buckel, seit 2002 klampft das Trio in der aktuellen Besetzung, bestehend aus Carsten Püttmann (Gesang, Bass) Jürgen König-Maatje (Drums) und Sebastian Schnabel (Gitarre). 2017 wird mit »Dear John ...« der erste »richtige« Longplayer nach langer, langer Pause erscheinen -satte 13 Jahre war es vor allem live ziemlich ruhig um die Band.

Dafür kommen die drei Herren. die sich ursprünglich augenzwinkernd nach der Fußballlegende Horst Hrubesch benannten, bärenstark zurück : Gewohnt im stilistischen Umfeld von melancholischem, dunklen Wave- und modernem Hard Rock werden zehn Songs präsentiert, die Assoziationen von HIM bis WOLFSHEIM, von MONSTER MAGNET bis DEPECHE MODE zulassen.

Das wird durch den vielfältigen Einsatz von Synthesizern, Streicher-Arrangements und ergänzenden Drurnloops erreicht, als Kleber fungiert die sonorig volle Stimme Carstens . »Dear John ...« schließt nahtlos an das erste Album »A Kind Of Art« (2003) an, welches RUBBISH viele positive Rezensionen und unzählige Konzerte bescherte, die sie bis in das Vorprogramm der Hard Rock-Legende DOKKEN führen sollte. Die Band war klar auf dem richtigen Weg, doch persönliche Tragödien ließen immer wieder Schlaglöcher auf der vorgezeichnet scheinenden Strecke entstehen, bis eben das aktuelle Scheibchen die Rückkehr mit aller Kraft markiert.

Wie sein Vorgänger wurde dieses Album von niemand Geringerem als Michael Voss (MICHAEL SCHENKER, MAD MAX,  ROCK WOLVES) produziert und zeigt die Band gereift und erwachsen, dazu konnte mit 7us ein nicht gerade unbekannter Partner gewonnen werden.

Wen obige Zeilen neugierig gemacht haben, der darf sich wie gesagt im neuen Jahr auf eine Scheibe einlassen, die vieles bietet: interessante, düstere Arrangements, die Geschichten von Liebe, Abschied, Schmerz, Demenz, Neuanfängen und über das Altern umkleiden. Wahrlich etwas Einzigartiges.

 

 Stefan Mayer (SLAM, 12/2016)


RUBBISH - Dear John ...

Obrovská neznáma sa predo mnou otvorila v podobe kapely RUBBISH z Nemecka. Od vydavateľa 7music som dostal vec, na ktorú som po dlhej dobe nevedel poriadne zareagovať. Rock/Metalovo orientovaná kapela je mi neznáma hudobne aj čo sa týka mena. A tak sa púšťam do bádania, čo mi spôsobilo jeden obrovský problém. Hudobne sú RUBBISH výborne zaraditeľní a to, čo je u nich najsilnejšie je výrazne prepracovaná gitarová linka. Veľmi melodická, povedal by som doslova až progresívna. Tvrdo znejúci základný riff je však tiež jemnejšieho Rockového zamerania a tak gitarová hra na albume sa dá považovať doslova za krásne umenie. 

RUBBISH svoju gitarovú linku dokážu ale aj výrazne obohatiť. Časté klavírne vyhrávky do skladieb výborne pasujú a práve progresívne gitarové znenie vhodne dopĺňajú. Gitarová atmosféra je všeobecne v Rockovej a Metalovej muzike tým najzákladnejším aspektom a práve album Dear John... ukazuje, že ju má zvládnutú na jedničku s hviezdičkou. Miestami dokonca tak ťažkú, že jej atmosféra mi pripomína modernejší Paradise Lost. Veľmi zaujímavý je aj čistý ženský spev, ktorý má zvláštnu farbu, ale výborné frázovanie a pekné kompozície. V tých najlepších momentoch je to akoby do mňa vošla atmosféra starých Theatre Of Tragedy. Zaujímavosťou je, že kapela sa pýši trojčlennou mužskou zostavou, ale nikde som nenašiel zmienku o vokalistke. Je možné, že si chalani niekoho požičali do štúdia, pretože dostať takýto hlások z mužského tela je absolútne nemožné. Toto informačné embargo je však na obrovskú škodu. To, čo potrebuje kapela ešte dopilovať k dokonalosti je hra bicích, ktoré majú stále veľkú rezervu. Bicie síce idú stopercentnou rytmikou, no veľmi mi v nich chýba progresívnejší a technickejší náboj, občasné prechody a niekedy aj trochu rýchlosti, pretože pri takejto hudbe 2 základné rytmy proste nestačia a zbytočne oberajú album o body. RUBBISH sú pre mňa každopádne príjemným, hlavne gitarovým, prekvapením. (8/10 pts.)

 

Ďuro Haríň (HELLMAGAZIN, 11/2016)